« Wie unredlich die Presse mit dem Volkstheater umgeht... | Main | Es geht auch anders, aber wir reden lieber aneinander vorbei »

Freitag, Februar 08, 2013

Die Medien und das Volkstheater. Brecht im Stadthafen

Wenn die online-Seiten der Regionalzeitungen über das Volkstheater berichten, dann sind es schlechte Nachrichten. Quasi als Ergänzung des Blogeintrages vom 5.2. berichtet die Ostseezeitung online einen Tag später:

"Theater im Stadthafen droht das Aus

Rostock (OZ) - Dem Theater im Stadthafen Rostock droht die Schließung. Rund 500 000 Euro könnten mit diesem Schritt eingespart werden. Die Alternative: Einige Sparten am Volkstheater eindampfen. Das geht nach OZ-Informationen aus einem verwaltungsinternen Prüfbericht hervor. Demnach muss die Theaterleitung bis 2014 ein Konzept vorlegen, welche Kürzungen ab diesem Zeitpunkt eine halbe Million Euro einbringen. Ziel: Neue Insolvenzgefahren dauerhaft abwenden. Kommunalpolitiker sind entsetzt von den Schließungs-Plänen. Sparten zu reduzieren findet hingegen Unterstützer."

Der Text ist (wie fast immer in Sachen Volkstheater) etwas nebulös. Was ist ein "verwaltungsinterner Prüfbericht"? Vermutlich ein Papier aus der Rostocker Stadtverwaltung. Welcher Bereich hat ihn erstellt? In wessen Auftrag? Wie berechnen sich die 500.000 Euro? Für welchen Zeitraum gelten sie?

Wie konnte die Belegschaft des Volkstheaters schon Tage vorher über die Schließungsabsicht des Theaters am Stadthafen informiert werden, obwohl es doch ein verwaltungsinterner Bericht ist?

Durch die Schließung des TiS kann Miete eingespart werden. Wem gehört das TiS? Insider sagen, der Stadt Rostock. Wenn dem so ist, dann wäre die Einsparung eine Milchmädchenrechnung bzw. wieder mal eine Nebelbombe für den arglosen Theaterfreund. Man erinnere sich daran, dass das Theater eine exorbitant hohe Miete für die Nutzung des Rathausfoyers zahlen musste, als die Stadtverwaltung das Große Haus gesperrt hatte.

Also ich gehe dann lieber zur Bühne 602 und höre Tino Eisbrenner zu, am Montag, den 11.02. ab 20:00 Uhr. Eisbrenners Lieblingssatz von Brecht lautet: "Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch sagen, dass A falsch war...".

Vielleicht sollte sich auch das Management des Volkstheaters mehr und ernsthaft mit Brecht beschäftigen.

Posted by Dr. Günter Hering at 14:56
Edited on: Freitag, Februar 08, 2013 18:23
Categories: Finanzen, Oberbürgermeister, Stadt Rostock, Verschwörungstheoretisches