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Dienstag, April 19, 2011

Rostocker Theater - Rostocker Politikstil?

oz vom 19.04.2011 19:12

Rostocker Theater - Rostocker Politikstil?

Ich kann nicht glauben, was ich lese: „Sollte man sich jedoch gegen diesen Vorschlag entscheiden, würde man in der Öffentlichkeit als "Bremser" darstehen“ (Frau Kröger, Fraktionsvorsitzende DIE LINKE in der Rostocker Bürgerschaft). Politik nach Öffentlichkeitsmeinung? Wozu hat die LINKE dann eine Programmdiskussion, warum steht im Programm auch was über Kultur – und wozu habe auch ich DIE LINKE eigentlich gewählt?

Frau Kröger ist offenbar bereit, sich und ihre Fraktion am Nasenring vom OB vorführen zu lassen? Nur weil er eine Beschlussvorlage eingereicht hat (die ich – auch im Zusammenhang mit der OZ-Diskussion und seinen dortigen Ausführungen - für so provokant halte, dass es zu einem Abwahlantrag reichen sollte), muss man doch nicht zu diesem frühen Zeitpunkt entscheiden wollen!

Was zwingend und unverzichtbar vorangetrieben werden muss, ist die Mängelbeseitigung im Großen Haus entsprechend den Vorschlägen des Brandschutzkonzeptes. Das kann (a) nicht so viel kosten wie der OB behauptet und (b) auch nicht viel Zeit brauchen. Und DAS wäre ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAM!

Hinsichtlich des Neubaues ist auf dem OZ-Forum sehr viel Kluges gesagt worden, auch zu den Standorten.

Bevor über Standorte entschieden wird, sollte die Finanzierung grundlegend geklärt sein. Das geht nicht von heute auf morgen, aber die von den Theaterfreunden favorisierten Standorte Bussebart und Rosengarten gehen ja zwischenzeitlich nicht verloren. Ähnliches dürfte für den auch vorgeschlagenen Neptunwerft-Standort gelten. Wenn es beim Christinenhafen aus irgend welchen Hintergründen pressieren sollte – um so besser, dann erledigt sich dieser teure und für ein Theater wenig attraktive OB-Vorschlag vielleicht von ganz alleine...

Die vom OB eingereichte Beschlussvorlage düpiert alle Rostocker Bürger, die sich bislang engagiert zum Theater geäußert haben, insbesondere diejenigen, die am OZ-Forum teilnahmen. Dort hatte der OB leider nicht den Mut, von seiner Vorlage zu sprechen. Der Vorlagentext lautet:

1. Der Neubau eines Theaters in der Hansestadt Rostock soll am Wasser am Standort Christinenhafen erfolgen.

2. Der genaue Standort einschließlich seiner Umfeldgestaltung und der Einbindung in den städtischen Raum ist im Rahmen eines Städtebaulichen Ideenwettbewerbes zu ermitteln.

3. Der Beschluss Nr. 0271/02-N der Bürgerschaft vom 04.09.2002 zum Standort Fischerbastion wird aufgehoben.

schreibt Günter Hering aus Rostock