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Dienstag, November 30, 2010

Tod dem Theater! Das Gruselthema "Asbest"

Am 30.11. meldete die Ostsee-Zeitung:

Asbest im Volkstheater erschwert Sanierung

Rostock (OZ) - Das derzeit geschlossene Große Haus des Rostocker Volkstheaters ist mit Asbest verseucht. Bereits seit 2003 soll der giftige Baustoff entdeckt worden sein. Doch erst jetzt wird er zum Problem: Die Entsorgung des krebserregenden Stoffes könnte die Kosten für die Sanierung in die Höhe treiben.

Außerdem drohen neue Verzögerungen – mit möglicherweise fatalen Folgen: Sind die Arbeiten bis Juni 2012 nicht abgeschlossen, steht das Theater wieder ohne Spielstätte da. Das Theaterzelt wird dann nämlich in Coburg benötigt...

Daraufhin schrieb ich folgenden Leserbrief - der wurde aber (online) nicht veröffentlicht...:

Tod dem Theater!

Die Rostocker Theaterfeinde scheuen offenbar vor keinem noch so schmutzigen Trick zurück. Jetzt muss also das Gruselthema "Asbest" herhalten, obwohl laut OZ bereits seit 2003 bekannt ist, das sich „unter anderem“ in einem „STILL GELEGTEN“ (!) Lüftungsschacht Asbest befindet. Ja warum wird dann nicht der STILL GELEGTE Lüftungsschacht einfach luftdicht verschlossen?

Mal abgesehen von der einfachen, aber offenbar nicht gewollten Lösung bleibt anzumerken:

1. Was ist das für Asbest im Lüftungsschacht? Wäre es zementgebundener Hartasbest wie z.B. bei den Wellasbestdächern, so ist er völlig ungefährlich, solange man ihn nicht ausbaut.

2. "Weicher" Asbest ist gesundheitschädlich, weil sich bei jedem Luftzug Fasern lösen können. Dabei gilt in der DDR verbauter Weichasbest als längerfaserig und damit etwas ungefährlicher als der in der alten BRD verbaute. Dennoch wurde nicht das Berliner Kongresszentrum (hochgradig mit West-Weichasbest belastet), sondern der Palast der Republik wegen seiner Asbestbelastung abgerissen. Das Kongresszentrum ist noch immer in Betrieb. Merke: Mit Asbest kann man wirksam Politik machen.

3. Wir sollten uns auch an eine Bemerkung von OB Methling erinnern, die er auf der OZ-Veranstaltung zur Zukunft des Grossen Hauses machte (und der meines Wissens noch keiner unserer investigativen Journalisten nachging): "2015 wird das Große Haus ohnehin abgerissen".

Merkt Ihr nischt?